ViCLAS ist die Abkürzung für «Violent Crime Linkage Analysis System» und bedeutet «Analyse-System zur Verknüpfung von Gewaltdelikten». Die kanadische Polizei RCMP hat dieses System 1991 entwickelt.

ViCLAS soll die polizeiliche Ermittlungsarbeit unterstützen und insbesondere überprüfen, ob eine Straftat Teil einer Serie darstellt. Mit Hilfe eines solchen Systems können die komplexen Informationen von einzelnen Straftaten - vor dem Hintergrund einer immer weiter reichenden Mobilität von Straftätern - effektiv und schnell zusammengeführt und verglichen werden. ViCLAS kann Ermittlungsansätze erarbeiten und die Kommunikation bzw. Zusammenarbeit zwischen polizeilichen Dienststellen wesentlich fördern.

Eine standardisierte Fallbeschreibung bildet das Delikt mit dessen relevanten Informationen und insbesondere den feststellbaren Verhaltensmustern ab. Fallbezogene Recherchen in ViCLAS können Gemeinsamkeiten zu bereits gespeicherten Fällen aufzeigen, sogenannte Tat-Tat- und/oder Tat-Täter-Zusammenhänge. Im besten Fall wird dadurch ein Wiederholungstäter identifiziert und die Teamarbeit verschiedener Dienststellen kann den betreffenden Täter unter Umständen effizienter ermitteln.

Weltweit wird ViCLAS in verschiedenen Staaten eingesetzt, so unter anderem in Kanada, Neuseeland, Deutschland, Belgien, Grossbritannien, Irland, in den Niederlanden, in Österreich, Frankreich, Tschechien und in verschiedenen Bundesstaaten der USA.